Lumiled Fahrradlampe



Die normalen 0815 Fahrradlampen, die es beim Discounter für ein paar Euros gibt, benutzten in der Regel eine Glühbirne und 2 Babyzellen um Licht (meist doch eher Dunkelheit) zu verbreiten. LED Fahrradlampen gibt es auch zu kaufen. Diese arbeiten mit meist 5 x 5mm LEDs mit je 3000-9000 mcd und sind dafür recht teuer. Außerdem werden oft 5 Mignonzellen benötigt. Was liegt also näher, eine Glühbirnen-Fahrradlampe auf LED-Betrieb umzurüsten, :). Die normalen (sogn. superhellen) weißen Leuchtdioden mögen zwar ganz nett sein, aber für eine einigermaßen brauchbare Lampe für den Außenbereich muss man einfach zu viele verbauen. Platz- und Stromprobleme sind die Folge. Hier bietet sich nun eine Lumiled von Luxeon (180 cd!) an. Problem: Die LED benötigt 3,42 V Betriebsspannung. Es stehen aber nur 2,4 V (ich habe von vornherein nur den Betrieb mit 2 Akkus vorgesehen) zur Verfügung.

Die folgende, extra für diesen Zweck von Ralf Neumann entwickelte Schaltung ist etwas ungewöhnlich, erfüllt aber ihren Zweck sehr gut:

Achtung! Die Schaltung niemals ohne Last betreiben! Am Ausgang können in so einem Fall sehr hohe Spannungen entstehen.

Eine treffende Bezeichung für die Schaltung wäre wohl Astabiler-Leistungsmultivibrator. R3, als Vorwiderstand für die LED, kann auch weggelassen werden. Die Basiswiderstände R1 und R2 stellen den Ausgangsstrom ein. 500-1000 Ohm, je nach gewünschter Helligkeit sind bei einer 1 W Lumiled erprobt. Der Stromfluß liegt bei 500 Ohm zwar schon reichlich über den im Datenblatt angegebenen 350 mA, aber die LEDs haben sich als sehr robust erwiesen. Die Leuchtdiode muss ausreichend gekühlt werden. Leiterplattenmaterial mit einer nicht zu dünnen Kupferauflage hat sich bewährt. Da die Typenbezeichnungen von Luxeon sehr vielfältig sind, hier noch die Kenndaten der verwendeten LED: Batwing, 3,42 V, 350 mA, 180 cd. Alle Lumileds mit diesen Werten sollten sich mit der Schaltung betreiben lassen.

Der Einbau der Schaltung und LED in das Gehäuse einer normalen Fahrradlampe ist nicht ganz einfach. Eventuell muss mit dem Dremel etwas Platz geschaffen werden. Freiluftverdrahtung läßt sich auch nicht vermeiden. Den vorhandenen Reflektor kann man in jedem Fall beibehalten. Funktioniert sehr gut, auch mit LED.

Größter Nachteil der Schaltung, der hier nicht verschwiegen werden soll, ist die hohe Stromaufnahme (am Eingang, je nach Helligkeit auch bis zu 1 A). Man sollte also, will man die Fahrradlampe regelmäßig benutzen, in ein paar gute Akkus investieren. Rentieren tut sich das Ganze, wenn man zum ersten mal die entsetzten Gesichter der entgegenkommenden Fahrradfahrer mit normaler Funzel sieht, :).